Alte beim Heurigen
Wie einst im Mai!
So schön konnte es sein,
als wir noch glaubten,
dass die Welt auf uns wartete,
direkt vor der Türe,
und sie trug ein buntes Kleid
aus Hoffnung und Versprechen,
aus den noch nicht verlorenen Träumen
und dem Frohsinn übermütig zusammengebastelt.
Wir waren so jung,
wie es das heute nicht mehr gibt,
weil man keine Zeit mehr lässt
den Träumern,
die nicht sofort
alles haben wollen,
alles an sich reißen,
alles aufbrauchen,
was an Schönem und Tiefem
die Welt, die Liebe, das Leben
uns langsam nur zu bieten
bereit ist.
Dann sitzen wir heute
draußen,
irgendwo in einem Garten
vor dem einen Glas,
das uns noch gestattet,
und wenn der Musiker kommt,
die Geige und auch die Harmonika,
erinnern wir uns,
wie wir sie einst belächelten,
die Alten,
und wissen, das sind wir jetzt,
und wir lassen die alten banalen Lieder
durch uns sinken und wir summen mit….