Dienstag, 13. Mai 2008

Sechzehn Zeilen

Da deinen Namen meine Lippe trug, 

den wundgeliebten und vermaledeiten, 
stieg mein Verlangen, dich zu mir geleiten 
und dich zu halten, wie den vollen Krug, 
 aus dem mir einmal deine Liebe floss, 
und mich mit blinden Gesten so umwog, 
dass sich mein Leib ergab in deinem Sog 
und deine Fülle sich auf mich ergoss.  

Die Erde ich, die deine Feuchte trank, 
Gewitter, Sturm und Himmel du, ja du, 
so jauchzten wir berauscht einander zu, 
bis sich der Zauber brach, die Lust versank 
 und unsre Blicke sich zur Seite wandten. 
Dann gingst du fort mit einem leisen Gruß, 
Wohin? Ich lauschte deinem leichten Fuß, 
der zögernd sich verlor im Unbekannten.