Montag, 14. November 2022

Abschied nehmen


Bitter sollte ich sein, 

als wäre dies Verhalten

zum Abschied angemessen?


Doch welcher Abschied?

Ist es von Bedeutung, 

ob dieser oder jener, 

ob jenes Abschied plant, 

von mir?


Wenn aber ich es bin, ,

der etwas verlässt,

verlassen will ,

nicht will, doch muss, 

das mit mir war und das ich schätzte,

denn nur von dem. was wert für uns,

ist Trennung ein Verlust.


Wenn also ich mich trenne, 

von etwas scheide, das mir lieb,

dann wird der Schmerz allein erträglich 

bei dem Gedanken an ein Wiedersehen


Verfärben

 


Bläulich möchte man sagen, nicht wirklich blau

ist heute der Himmel am Allerheiligentag,

sonnig und klar doch fröstelt mir beim Gedanken

an den Spaziergang,  den üblichen, der mich erwartet

und der für mein Wohlbefinden unentbehrlich,

was meine Frau mir Tag für Tag wiederholt.


Jetzt habe ich auch meine Wanderstöcke wieder,

die ich im Keller gelagert und in der Hoffnung

dass ich sie auf längere Zeit nicht wieder brauche,

weil schon allein die Idee der Abhängigkeit

von einer Stütze beim Gehen sosehr mich schreckte,

mehr als der torkelnde Schritt und das häufige Rasten.


Doch da ist ständig auch meine Frau, deren Beispiel

und Abhängigkeit von der Stöcken mich daran erinnert,

wie leichtfüßig einst und fröhlich  sie früher gewesen,

und ich versuche die Stöcke nur als Verkleidung

und eitle Verspieltheit zu sehen, mit der alle Welt

so getäuscht werden soll, zu glauben, Sie kenne kein Altern.


Bin ich leicht zu beeinflussen, sentimental,

wenn ich die Realität zu verändern suche

und, was ich sehe, meinen Wünschen gerecht koloriere?

Ja, ich lasse bewusst die Beeinflussung zu

durch schöne Erinnerungen, um alles Erleben

so zu veredeln, dass es mich glücklicher macht.