Montag, 16. Juli 2007

Idylle am Strand

Eine warme Woge schwemmt ans Ufer 

die leergewaschene Schale einer Languste 
und legt sie zur nackten Wade des ertrunkenen Matrosen, 
den sie zuvor auf ein Lager aus Sand und Tang 
behutsam gebettet. 

Dann hebt und senkt das abgeflaute Meer 
die noch fast ganzen Glieder, 
fröhlich beinahe, im schaukelnden Rhythmus. 
Das flachgeschabte Gesicht franst sich im Sande, 
doch die salzzerfressene Nase 
reizt nicht mehr der Algen Geruch. 

Wenn später die Nacht die Konturen verwischt, 
kommt irgendwann mit der Flut eine gnädige Welle 
und schleppt in die Tiefe zurück, was der Tag nicht gewollt.

Einzig hungrige Möwen werden am Morgen 
vielleicht ihre Flügel schleifen 
über den reingeschwemmten Sand,
als wüssten sie etwas von dem Verschwinden 
und ihr Schrei mag Hunger heißen oder auch Klage. 

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