Freitag, 3. August 2007

Ufergedanken

Wenn des unermesslichen Kleides

kräuselnder Saum deine Füße umspielt,

wie in Gesten der Demut und der Verehrung,

und seine, des prächtigen Meeres, Ufer

ihren Abdruck getreulich empfangen,

magst in den Nacken den Kopf du werfen

um aufzujubeln: „Ich bin!"


Doch der Schall deiner Stimme

fällt zurück ohne Echo

ins Ohr dir, und in Gleichgültigkeit

wiederholt die Brandung ihr ewiges Spiel,

verwischt deine Spuren mit blasigem Schmatzen.


Zeugin allein deines Glückes

wäre vielleicht jene Meduse geworden,

die am Strande vertrocknet unweit von Dir,

hätte die Schöpfung ihr Auge und Ohr gegeben.

Doch wozu, da doch Vergehen und Tod

nicht des Verstehens bedürfen?

Keine Kommentare: