Samstag, 12. Mai 2007

Ich bin nicht die Fülle

Bin ich der mir selbst nicht Gewisse, 

der sich noch im Zögern verhält, 
wenn der Tage schattende Risse 
schon der nächtliche Aussatz befällt? 

Vielleicht die genügsame Ziege, 
die lachende Kuh und ihr Käse, 
das schreiende Kind und die Wiege, 
im Vorhaus die Unzeitgemäße.
 
Die Schelle der Kappe des Narren, 
der plusternde Brand in den Steppen, 
des Verurteilten quietschender Karren, 
auf dem sie zur Richtstätt mich schleppen.
 
Ich bin nicht die Fülle, bin Leere, 
zur eignen Verleugnung erlesen. 
Und wenn ich zum Nichts mich verzehre,
so ist’s, als wär nie ich gewesen.

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