Donnerstag, 17. Mai 2007

Zwischenzeit

Wenn die gefleckten Vögel sich den Himmel greifen, 

auf Flammenflügeln tanzen ihren Schaukelschwung, 
 den Abgrund wissen, doch den Horizont nur streifen, 
um sich zu wiegen in der frühen Dämmerung, 
 dann klagt von Abschiedsweh bisweilen eine Weise, 
 die nur sich selbst erhört als Widerhall 
und sanft Erinnern an die frühe, lange Reise, 
die aus dem Nichts entführte in das Überall. 

Fast ist der Abend schon hereingedrungen, 
der Hain belauscht sein eigenes Geraune, 
durch das betörend süße Saitenspiele sind erklungen 
und sich ermüdet strecken satte Faune. 
 Sie lüften ihren Fleischberg, der sie zur Begattung 
der ewig wiederholten, immer neuen drängt. 
Schnell schwindet mit dem Tageslichte die Ermattung, 
wenn Gier der Abendwind in ihre Nüstern hängt. 
 Streicht durch die Vogelbeerensträuche 
spät ein Gast, der nichts mehr weiß von alter Zauber Wirken, 
kann es geschehen, dass die Nacht ihn fasst 
und er im Schlafe trinkt den Wurzelsaft der Birken.

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